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Neue OZ: Kommentar zu Affären
Guttenberg
Doktortitel

Osnabrück (ots)

Trumpfkarte Glaubwürdigkeit leichtfertig verspielt

In Afghanistan sterben weiter deutsche Soldaten. Bis zum Abzug der letzten Einheit wird das so weitergehen. Es ist eine bittere Erkenntnis, die der Verteidigungsminister den Deutschen daheim immer wieder erklären muss. Bei jedem Anschlag, bei jedem Toten richtet sich der Fokus auf den obersten Befehlshaber der Streitkräfte. Souveränität und Führungsstärke werden gerade in Krisenzeiten von ihm erwartet.

Von diesem Anspruch ist Karl-Theodor zu Guttenberg inzwischen Lichtjahre entfernt. Nicht die Fehler im Amt, sondern schnödes Abschreiben bei seiner Doktorarbeit und fehlende Kritikfähigkeit bringen ihn zum Wanken. Das sicherlich auch politisch befeuerte mediale Gemetzel mit Rücktrittsforderungen, das seit Tagen die Öffentlichkeit bestimmt, hat der einstige CSU-Strahlemann selbst zu verantworten. Es sind eben nicht zwei, drei Fußnoten, die in seiner wissenschaftlichen Arbeit falsch gesetzt wurden. Der Bayer hat an vielen Stellen abgekupfert. Standhaft wehrt er sich dennoch weiter gegen Plagiatsvorwürfe, gesteht lediglich Fehler ein und verzichtet bis zur Klärung der Vorwürfe auf das Führen seines Doktortitels. Das soll edel klingen, ist aber erbärmlich und verlagert die Verantwortung.

Das Image des unverbrauchten Saubermanns hat Guttenberg ganz nach oben katapultiert. Glaubwürdigkeit war eine seiner Trumpfkarten. Die hat er leichtfertig verspielt. Wie will der Minister aber ohne sie bestehen?

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