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Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Theater
Köln

Osnabrück (ots)

Die Dame macht es den Herren vor

Chapeau! Die Dame schlägt sich mehr als wacker! Das ist aber auch schon die einzige Erfolgsmeldung, die aus der Kölner Kulturpolitik zu vermelden ist. Karin Beier führt vor, wie man beste Theaterarbeit macht, sich im politischen Streit nicht verbiegen lässt und genau damit immer mehr Respekt gewinnt. Mit diesen Eigenschaften ist die Schauspielintendantin allerdings allein auf weiter Flur. Kulturdezernent Quander hat unterdessen ungeschickt agiert, Opernintendant Laufenberg sich zur Mitwirkung an einem unwürdigen Spiel überreden lassen. Verantwortungsvolle Arbeit für die Kultur sieht anders aus.

Das ebenso unwürdige wie ungeschickte Gezerre macht wieder deutlich, dass mit Köln die immerhin viertgrößte Metropole Deutschlands ihre Kulturpolitik einfach nicht auf die Reihe kriegt. Seit Jahren reihen sich Pleiten und Fehlleistungen zu einer befremdlichen Bilanz. Natürlich lässt sich nach handwerklichen Fehlern fahnden, schlechte Kommunikation, die Lust am Grabenkrieg bemängeln. Hinter all dem steht ein wichtigeres Problem. Köln sucht vergeblich nach seiner Rolle als Kulturstadt. Die Rheinmetropole müsste überregional mehr ausstrahlen, sucht aber nicht den Vergleich. Das rächt sich - als unausweichliche Provinzialität.

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