Neue OZ: Kommentar zu Affären
Bundeswehr
Gorch Fock
Osnabrück (ots)
Vor der nächsten Hauruck-Wende
Wenn da mal nicht die nächste Hauruck-Wende des Verteidigungsministers ansteht: Karl-Theodor zu Guttenberg hat dem Kapitän des Schulschiffes "Gorch Fock" in einem Akt der Vorverurteilung das Kommando entzogen. Erhärtet sich nun der Eindruck, dass die sogenannte Affäre auf dessen Schiff nie eine war, wird sich Deutschlands Hü-und-hott-Minister sehr deutlich korrigieren müssen.
Selbstverständlich war es vollkommen richtig, den Vorwürfen gegen die Stammbesatzung des Schiffes gründlich nachzugehen. Immerhin ging es dabei sogar um sexuelle Nötigung von Offizieranwärtern. Aber weil von Anfang an keineswegs auszuschließen war, dass sich da ein paar Soldaten auf den für sie falschen Lehrgang verirrt und dort mächtig Stunk gemacht hatten, wirkt Guttenberg auch in dieser Sache so überdreht und überfordert. So getrieben von seinen Hofberichterstattern, die diese Affäre erfunden haben. Getrieben von steter Sorge ums eigene Erscheinungsbild.
Klar, an schneidigen Worten wird es nicht fehlen, warum das alles genau so laufen musste. Nicht einmal an einer Entschuldigung, falls sich Guttenberg davon den nächsten Popularitätsschub erhoffen darf. An den Ergebnissen wird das allerdings wenig ändern. An Schaden, Spott, Verunsicherung, heraufbeschworen durch Guttenbergs Führungsfehler.
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