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Neue OZ: Kommentar zu Libyen

Osnabrück (ots)

Lage wird prekärer

Die Lage in Libyen wird von Tag zu Tag dramatischer und prekärer. Diktator Muammar al-Gaddafi, den die Rebellen im Osten schon in die Ecke gedrängt sahen, mobilisiert alle ihm noch zur Verfügung stehenden militärischen Kräfte, um die Herrschaft über das Land und die Ölanlagen zurückzuerlangen. Noch zielt die libysche Luftwaffe auf Abwehrstellungen und strategische Positionen der Freiheitskämpfer. Doch schon morgen könnte es Tausende Zivilisten treffen, Frauen und Kinder, aber auch ausländische Flüchtlinge.

Spätestens für diesen Fall muss die Staatengemeinschaft eine abgestimmte Strategie parat haben. Sonst drohen dem Land ein Bürgerkrieg oder "somalische Verhältnisse" - also ein langjähriger Zustand der Gesetz- und Regierungslosigkeit. Das will außer Gaddafi niemand. Schon deshalb nicht, weil Libyen erstens als Öllieferant zu wichtig ist, zweitens ein gewaltiger Flüchtlingsstrom in Richtung Europa droht.

Was ist zu tun? Eine Invasion ist illusorisch, Irak und Afghanistan strapazieren jetzt schon die USA und ihre Bündnispartner. Immer öfter wird eine Flugverbotszone gefordert. Doch auch die birgt große Risiken. Im Klartext heißt das: Man müsste die gesamte Luftabwehr Gaddafis zerstören. Das kann nur mit einem UNO-Mandat geschehen, zumindest müssten alle arabischen Länder zustimmen. Sonst hat der Westen den Schwarzen Peter.

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