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Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Benzin
E10

Osnabrück (ots)

Zorn an der Zapfsäule

Welch ein Debakel. Die verkorkste Einführung des Bio-Ethanol-Sprits E10 ist für Deutschland kein Ruhmesblatt. Frankreich hat das weitaus reibungsloser hinbekommen. Verantwortlich für die Verwirrung der Verbraucher ist ganz sicher die Mineralölwirtschaft. Aber nicht allein.

Schuld am Chaos tragen ebenso die Bundesregierung, und die Autofahrer. Denn schon ein Anruf bei der Werkstatt oder ein Blick ins Internet würden klären, ob ein Auto den Ethanol-Kraftstoff tanken kann. Einige Klicks hätten genügt, um festzustellen: Mehr als 90 Prozent der in Deutschland zugelassenen Benziner vertragen E10. Die Lage wäre aber auch dadurch zu beruhigen gewesen, indem E10-Verträglichkeitslisten an den Tankstellen ausliegen.

An erster Stelle hätten aber Bundesumweltminister Norbert Röttgen und die Mineralölwirtschaft handeln müssen. Beide Akteure hätten viel umfassender informieren müssen - auch darüber, warum E10 getankt werden soll, obwohl er zu einem höheren Verbrauch führt. Der Zorn an den Zapfsäulen ist die logische Folge solch schlampiger Arbeit.

Röttgen bleibt beim Thema Bio-Sprit blass. Dass nicht er, sondern Wirtschaftsminister Rainer Brüderle einen Benzin-Gipfel vorschlägt, erstaunt. Dass zudem ausgerechnet NRW, wo Röttgen CDU-Chef ist, vorerst E10-freie Zone ist, lässt ihn ebenfalls hilflos erscheinen. Nun also ein Runder Tisch Benzin. Man darf gespannt sein, ob sich die Wut der Autofahrer legt, noch vor den Landtagswahlen.

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