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Neue OZ: Kommentar zu Landtag
Sachsen-Anhalt

Osnabrück (ots)

Schön- geredet

Alles halb so schlimm? CDU-Chefin Angela Merkel tut so, als hätte die Union in Sachsen-Anhalt am Sonntag einen tollen Erfolg errungen. Sie ist offenbar heilfroh, dass es trotz des Atom-Wackelkurses bei einem 3,7-Prozent-Dämpfer blieb. Die Delle der Union wird nun mit dem "Böhmer-Effekt" schöngeredet. Der beliebte Magdeburger Ex-Ministerpräsident sei als Zugpferd so schnell nicht zu ersetzen.

Demonstrativ spielen die Christdemokraten die erste große Abstimmung nach dem Atom-Desaster zu regionalpolitischem Klein-Klein herunter. Es wird ihnen nicht helfen. Die Grünen triumphieren über verdoppelten Stimmenanteil, und dies in einem Land, in dem Ökos wenig Wertschätzung genießen. Ein deutliches Signal vor den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in einer Woche.

Alarm und bange Fragen also in der Union, auch weil der Partner FDP im Stammland von Übervater Genscher auf 3,8 Prozent abgeschmiert ist. Ein Misserfolg auch im Süden würde die Berliner Koalition schwer erschüttern. Aber auch die SPD hadert, weil die Linke sie in Sachsen-Anhalt erneut zur dritten Kraft degradiert hat. Teuer wollen sich die Sozialdemokraten nun verkaufen in den Koalitionsverhandlungen mit der CDU. Sie zögern und sondieren auch mit der Linkspartei. Aber das kann man getrost als Preistreiberei abhaken.

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