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Osnabrück (ots)

Wolkige neue Welt

Früher war das Musikgeschäft linear und übersichtlich: Der Fan gab dem Plattenhändler Geld. Der bezahlte die Plattenfirma und die wiederum ihren Rockstar. Der musste sich um weiter nichts kümmern und konnte nach Herzenslust singen oder Hotelzimmer zerlegen.

Im digitalen Zeitalter ist alles anders, und die Cloud von Amazon ist das Sinnbild dafür. Sämtliche Begriffe, die mit dem Rock-, Pop- und Klassikgeschäft zusammenhängen, sind heute hochgradig wolkig. Worin liegt denn nun die erbrachte Leistung der Musikindustrie? Im Künstlerischen? Im Materialwert schön gestalteter Tonträger? Im Vertriebssystem eines Online-Shops? Im Bereitstellen der Abspiel-Plattform?

Antwort: in allem. Heute kann man jede Leistung einzeln anbieten. Resultat: Die Musikindustrie streitet um jedes Glied der Verwertungskette. Künstler müssen sehen, wo sie bleiben. Das bindet Kraft und Kreativität, die eigentlich in die Musik gehören. Für kaputte Hotelzimmer bleibt auch keine Zeit mehr.

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