Neue OZ: Kommentar zu Bin Laden
Al-Kaida
Osnabrück (ots)
Al-Kaidas Anfang vom Ende
Darauf haben die Angehörigen der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 lange gewartet: Al-Kaida-Führer Osama bin Laden ist tot. Der spektakuläre Einsatz eines US-Kommandos in Pakistan ist Grund zur weltweiten Erleichterung. Die Gefahr ist aber nicht gebannt.
Das Netzwerk verfügt über viele Zellen, auch in Europa. Die Fanatiker werden jetzt auf Rache sinnen. Dennoch hat Al Kaida ihre Symbolfigur verloren, die große Anziehungskraft auf junge Extremisten ausgeübt hat. Bin Ladens Tod zerstört diesen Mythos und könnte den Anfang vom Ende der Terrorgruppe markieren. Das dürfte zwar keine Frage von Monaten, eher von Jahren sein. Doch die USA werden nicht ruhen, bis der letzte Kaida-Führer ausgeschaltet ist.
Große Herausforderungen stehen bevor: Afghanistan muss befriedet werden, damit auch die deutschen Soldaten bald nach Hause kommen können. Zwischen Israel und Palästinensern sollte dringend der Nahost-Konflikt gelöst werden. Eine Herkulesaufgabe. Die Trauer der Hamas um den Tod Bin Ladens offenbart die ideologische Verblendung dieser radikalen Gruppe. Auch Pakistan bleibt ein Brennpunkt. Der Terrorpate konnte sich in dem Atomwaffenstaat fast zehn Jahre verstecken - hat Pakistans Geheimdienst davon wirklich nichts gewusst?
Zudem müssen Europa und die USA alles dafür tun, dass die revolutionären Demokratiebewegungen im arabischen Raum zu Erfolgsgeschichten werden. Ein Sieg der freiheitsliebenden Muslime von Kairo bis Tripolis wäre der beste Schutz vor Terrorismus.
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