Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Bundesfreiwilligendienst
Osnabrück (ots)
Freiwillige vor!
Reichlich spät beginnt Familienministerin Kristina Schröder, mit einer Informationskampagne für den neuen Freiwilligendienst zu werben, aber besser spät als nie. Zusätzlich sorgte das langwierige Gesetzgebungsverfahren dafür, dass der Bundesrat erst am 15. April zugestimmt hat. So wird die Zeit bis zur Umsetzung reichlich knapp.
Die Wohlfahrtsverbände konnten sich zwar theoretisch darauf vorbereiten, weil die Entscheidung des Bundesrates erwartbar war. Dennoch werden sie in der Praxis mit großen Unsicherheiten leben müssen. Noch ist unklar, wie es in Kliniken und Behindertenheimen oder bei den Fahrdiensten weitergeht. Denn erst in einigen Monaten lässt sich feststellen, wie sehr der Dienst tatsächlich Freiwillige anlockt und wo Löcher in der Versorgung zu stopfen sind.
Zwar fällt der Zivildienst als Pflichtdienst endgültig weg. Doch es bringt wenig, den Freiwilligendienst nur als Ersatz anzusehen und den Zivis nachzutrauern. Sinnvoller ist es, wenn auch die Wohlfahrtsverbände zuversichtlich nach vorne blicken. Denn das neue Angebot bietet große Chancen, wenn es sich erst einmal richtig eingespielt hat und Teilnehmer von positiven Erfahrungen erzählen. Zu den Vorzügen gehört es, dass sich der Dienst an mehrere Generationen richtet und auch die Bereiche Integration, Sport und Kultur umfasst. Dass es jetzt die doppelten Abiturjahrgänge gibt, kann den Start erleichtern.
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