Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Spargel
Osnabrück (ots)
Spagat bei der Spargelernte
Die Debatten über Saisonarbeitskräfte bei der Spargelernte sind zwar verstummt. Doch es bleibt dabei: Ohne die Hilfe von Ausländern, vor allem aus Polen und Rumänien, hätten die Deutschen Mühe, eines ihrer Lieblings-Gemüse aufzutischen. Sollte es tatsächlich so sein, dass die Knochenarbeit Spargelstechen die Deutschen abschreckt? Zur Erinnerung: Vor nicht allzu langer Zeit brachte die Politik die Bauern mit der Vorgabe in die Bredouille, einen gewissen Anteil der Spargelstecher mit hiesigen Arbeitskräften zu bestücken. Der Vorstoß wurde zum Rohrkrepierer. Trotz Arbeitslosigkeit ließen sich kaum Deutsche für den Einsatz auf dem Acker gewinnen.
Die Spargelbauern dürfte deshalb freuen, dass seit diesem Jahr auch in Deutschland für Polen die Arbeitnehmer-Freizügigkeit gilt. Das erleichtert Anstellungen erheblich, und gewährt im Übrigen den Arbeitnehmern auch einen gewissen arbeitsrechtlichen Schutz. Für Rumänen und Helfern aus anderen Ländern, die nicht unter die neue Regelung fallen, sieht das schon anders aus. Die Gefahr von unwürdigen Arbeitsbedingungen oder sittenwidrigen Löhne ist latent vorhanden. Als Kontrollinstanzen sind die Behörden gefordert.
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