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Neue OZ: Kommentar zu UN
Justiz
Mladic

Osnabrück (ots)

Frieden gesichert

Stillos, rüpelhaft, arrogant und ohne einen Funken Reue: So führten sich schon Slobodan Milosevic und Radovan Karadzic vor dem Internationalen Strafgerichtshof auf. Ex-General Ratko Mladic pöbelt ebenso vor dem Weltgericht, das er zutiefst verachtet. Möglich, dass der Schlächter vom Balkan es so schafft, sich bei seinen Anhängern in Belgrad als Opfer eines angeblichen US-Imperialismus darzustellen.

Doch das Serbien 2011 ist ein anderes als das Serbien während der Jugoslawien-Kriege. Mladic gilt nur noch bei einer Minderheit als Held. Vor allem die Jugend sieht in dem Ex-General das, was er ist: einen Kriegsverbrecher, der für Massenerschießungen, Vergewaltigungen und ethnische Säuberung verantwortlich ist. Die Mehrheit jubelt Menschen wie ihm nicht mehr zu. Jetzt begeistern neue Idole wie Wimbledon-Sieger Novak Djokovic. Und der aggressive Nationalismus eines Milosevic oder Mladic wurde von einer Pro-Europa-Politik abgelöst.

Zu diesem Wandel hat die Sogwirkung der gerade in Zeiten der Euro-Krise oft in Deutschland geschmähten EU beigetragen. Die Integration des Balkans ist Friedenspolitik im besten Sinne. Die juristische Aufarbeitung in Den Haag leistet dazu Bedeutendes: Der Sieg der Gerechtigkeit über die Gräuel der Vergangenheit sichert Frieden in Europa.

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