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Neue OZ: Kommentar zu Schuldenkrise

Osnabrück (ots)

Flucht aus dem Geld

Gerade hat Angela Merkel nochmals betont, der Euro sei nicht in Gefahr. Wie viel Vertrauen die Kanzlerin bei Anlegern genießt, zeigt sich am Rekordpreis des Goldes. Ein Investment, das keine Zinsen abwirft, aber dafür Sicherheit vor Geldwertverlust bietet, ist gefragt wie nie.

Man könnte das Ganze als übertrieben oder hysterisch werten, wenn an dem Run aufs Gold nur Privatanleger beteiligt wären. Doch auch Zentralbanken haben seit einiger Zeit ihre Goldbestände aufgestockt - ein klares Zeichen dafür, dass auch die Geldprofis den Versicherungen der Politiker in den Schuldenkrisen dieser Welt nicht mehr glauben.

Umso mehr kommt es jetzt auf Taten an. Mindestens notwendig wäre, dass der Euro-Krisengipfel am Donnerstag ein Signal der Einigkeit an die Märkte aussendet. Deshalb ist auch Merkels Streben nach einem klaren Ergebnis des Treffens in Brüssel richtig. Doch darf man nicht glauben, dass sich die Probleme in Luft auflösen, sollte sich Deutschland mit der Forderung nach einer Beteiligung des Privatsektors an der Euro-Rettung durchsetzen.

Denn der Privatsektor - das sind Banken und Versicherungen, denen viele Bürger Geld für ihre Altersvorsorge anvertraut haben. Und wenn Steuerzahler von Kosten der Euro-Rettung entlastet würden, müssten sie als Sparer und Versicherte dafür zahlen. Solche Aussichten werden die Flucht ins Gold nicht stoppen. Und sie zeigen, dass es keinen leichten Weg aus der Schuldenkrise gibt.

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