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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Börsen

Osnabrück (ots)

Keine Panik

Der weltweite Börsenabsturz beruht nicht allein auf Panik und dem Gesetz des Herdentriebs. Der Albtraum eines jeden Anlegers besteht zwar darin, rasante Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen zu verschlafen. Deshalb neigen die Märkte zur Übertreibung, nach unten wie nach oben, denn wer nicht oder zu lange dabei ist, hat verloren. Doch die Gefahr, die vielen Anlegern jetzt Sorgen bereitet, ist real: Der Weltwirtschaft droht eine erneute Rezession.

Diese pessimistische Prognose steht scheinbar im Widerspruch zu den glänzenden Bilanzen deutscher Konzerne. Dank starker Exporte und einer anziehenden Binnennachfrage hat die deutsche Wirtschaft wieder das Niveau vor Ausbruch der Weltfinanzkrise erreicht. Doch nach der Bankenrettung drohen nun etliche Staatshaushalte im Westen aus dem Ruder zu laufen. Die erzwungenen Spardiktate in den USA und in Südeuropa werden die Konjunktur erheblich dämpfen. China boomt zwar, aber es ist noch zu schwach, um als Lokomotive für die Weltwirtschaft zu gelten.

Es gibt keinen Grund zur Panik, doch es kann eine Durststrecke kommen. Die Warnungen, die USA werden wie Japan in den 1990er-Jahren stagnieren, sind berechtigt. Diese Spekulation wird nun an den Börsen eingepreist. Wer langfristig in Aktien investiert, sollte jetzt aber keine Verluste realisieren, sondern halten oder kaufen. Denn nach dem Crash ist vor dem nächsten Boom.

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