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Neue OZ: Kommentar zu Ein-Euro-Jobs

Osnabrück (ots)

Berechtigte Forderung

In seltener Eintracht wollen DGB und Arbeitgeber die schon lange umstrittenen Ein-Euro-Jobs per Veto-Recht weiter stutzen. Beide haben gute Gründe für diese ungewöhnliche Koalition: Gewerkschafter befürchten, dass Arbeitslose dank der Ein-Euro-Jobs zwar aus der Statistik verschwinden, aber aufs Abstellgleis gestellt werden. Und Unternehmer, besonders Handwerker, kritisieren, dass ihnen Aufträge entgehen und reguläre Beschäftigung verdrängt wird.

Tatsächlich verzerrt der Einsatz von Ein-Euro-Jobbern in vielen Fällen den Wettbewerb. Zumindest, wenn Langzeitarbeitslose verstärkt Kernaufgaben des Stammpersonals übernehmen müssen. Befeuert wird die Kritik noch durch wissenschaftliche Studien: Demnach verbessern Ein-Euro-Jobs die Chancen auf reguläre Beschäftigung nicht, sondern verschlechtern sie sogar. Daher hat auch der Bundesrechnungshof 2010 diese Art der Arbeitsmarkt-Förderung gerügt.

Zwar lässt sich gut nachvollziehen, dass die klammen Städte und Gemeinden Ein-Euro-Jobber vielfältig einsetzen, etwa zur Fassadenreinigung, zur Aushilfe in Bibliotheken oder zum Putzen von Schulen. Die Kommunen treibt die Finanznot. Doch gerade wenn der Jobmotor brummt, muss es das vorrangige Ziel sein, Arbeitslose vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Viel spricht daher dafür, Arbeitgebern und Gewerkschaften ein Veto-Recht einzuräumen.

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