Neue OZ: Kommentar zu Deutschland
Wirtschaft
Konjunktur
Osnabrück (ots)
Nicht so schlimm
Deutschland ist keine Insel. Die Sparprogramme und -debatten in der Eurozone und die Schuldenkrise in den USA wirken sich auf die Wirtschaftsleistung aus. Und auch Privatleute halten sich, das zeigt alle Erfahrung, mit Anschaffungen teils dramatisch zurück, wenn sie täglich von Zahlungskrisen und Rekorddefiziten, Rettungspaketen und Panik lesen. So etwas verunsichert, selbst wenn der Verbraucher persönlich davon im Alltag bislang wenig bis überhaupt nichts spürt.
Folge: Der Binnenkonsum fällt als Ausgleich für eine geringere Zahl von Bestellungen aus dem Ausland aus und verstärkt den Wachstumsrückgang, zumal sich die Bundesregierung nach wie vor schwertut, wenn es um die Stärkung der Kaufkraft etwa durch sinkende Rentenbeiträge geht.
Genau dieser Hintergrund zeigt aber, dass es der deutschen Wirtschaft besser geht, als die Zahlen für das zweite Quartal auf den ersten Blick glauben lassen. So fällt der Anstieg der Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr immer noch beachtlich aus. Und auch Einmaleffekte wie die Energiewende schlagen in den Monaten April bis Juni 2011 zu Buche. Angesichts dessen sind die Zahlen in Ordnung, was auch die jüngsten Ausblicke der Aktiengesellschaften in ihren Quartalsberichten zeigen.
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