Neue OZ: Kommentar zu Japan
Regierung
Noda
Osnabrück (ots)
Mann mit Potenzial
Er verspricht keine Wunder und scherzt sogar, dass seine Umfragewerte wohl düster ausfallen: Japans neuer Ministerpräsident Yoshihiko Noda gibt sich bescheidener als viele andere Spitzenpolitiker, ohne dabei schwach zu wirken. Diese atypische Polit-Persönlichkeit könnte gerade die Chance von Noda sein, um im Volk zu punkten. Denn nach fünf Premiers in fünf Jahren, langer wirtschaftlicher Stagnation sowie dem verheerenden Tsunami und dem GAU in Fukushima leiden große Versprechungen an einem Glaubwürdigkeitsproblem.
Möglich, dass Noda Vertrauen in breiten Schichten gewinnt, wenn er authentisch bleibt: Der Premier wuchs in einfachen Verhältnissen auf, kämpfte sich durch die mächtige Ministerialbürokratie und weiß, wie mühselig das Leben in schwierigen Situationen ist. Dahinter stehen Tugenden wie Durchsetzungsstärke, Beharrlichkeit und die Kraft, Rückschläge einstecken zu können. Dass er zudem ökonomischen Sachverstand besitzt, bezweifelt nicht einmal die Opposition.
Kurz: Noda könnte der richtige Mann zur richtigen Zeit an der Regierungsspitze sein, um die Folgen der Naturkatastrophe und den gigantischen Schuldenberg zu bekämpfen. Sein Erfolg steht und fällt aber mit der Frage, ob es ihm gelingt, die politischen Lager im Land zu einen. Die Zwietracht muss enden.
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