Neue OZ: Kommentar zu Musik
Opern
Osnabrück (ots)
Tapfer gegen die Hitliste
Donald Runnicles hat recht und steht zugleich vor einer unlösbaren Aufgabe. Das Repertoire der Oper erweitern, welcher Intendant möchte das nicht? Mehr Abwechslung in den Spielplänen soll die als antiquiert verschriene Oper im Gespräch halten.
Zur gleichen Zeit sprechen die Bühnenstatistiken eine ernüchternd andere Sprache. Danach sind es immer die gleichen Opernhits, mit denen die Theater beim Publikum punkten. Mozart, Verdi und Wagner teilen sich in steter Eintracht Jahr für Jahr die Plätze in der Rangliste der zehn am meisten gespielten Opern. Einsam an der Spitze: Mozarts "Zauberflöte", die allein in der Spielzeit 2009/2010 in 55 Inszenierungen an deutschsprachigen Häusern zu sehen war. Immerhin 380 000 Besucher ließen sich begeistern.
Wer diese Hitliste missachtet, geht ein hohes Risiko ein. Wer hingegen immer die gleichen, altbekannten Knaller zündet, wird von der Kulturpolitik an den Pranger gestellt. Immerhin, es gibt sie, die Neuerungen: Ausflüge ins Barock und ins 20. Jahrhundert. Mozart muss darunter nicht einmal leiden. Lache, Papageno!
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