Neue OZ: Kommentar zu Atom
Gorleben
McAllister
Osnabrück (ots)
Neue Stufe der Rakete
David McAllister hat eine neue Stufe der Rakete gezündet. Nachdem er in der Energiedebatte schon früh auf Distanz zum Atom gegangen und massiv für alternative Quellen eingetreten war, rückt der CDU-Politiker nun auch immer deutlicher vom Projekt Gorleben ab. Fände er mit der Forderung nach rückholbarer Lagerung des Atommülls Gehör, wäre der Salzstock im Wendland quasi außen vor.
Denn wenn die Rückholbarkeit zum Prinzip erklärt würde, käme es auf langzeitsichere Formationen in tiefen Schichten nicht mehr entscheidend an. Der nukleare Abfall könnte dann praktisch allerorts in Deutschland gestapelt werden, zum Beispiel auf entlegenem, nicht mehr benötigtem Militärareal oder dezentral an stillgelegten Kernkraftwerken.
McAllister, dem nach den Erkenntnissen der Kommunalwahl der aktuelle Koalitionspartner wegzubrechen droht, könnte ein "Abräumen" des leidigen Themas Gorleben helfen, auf Dauer die Grünen mit ins Boot zu holen. Noch stellt der Atomstreit ein schier unüberwindliches Bollwerk zwischen CDU und Ökopartei dar.
Man darf gespannt sein, ob und in welcher Zeit dem Niedersachsen ein Kurswechsel in der Endlagerfrage gelingt. Eines muss er indes vermeiden: dass die Rakete nach erfolgreichem Start irgendwann wieder in Niedersachsen einschlägt. Ein bloßer Austausch von Gorleben mit einem anderen hiesigen Standort wäre kein Gewinn.
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