Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Dänemark
Wahlen

Osnabrück (ots)

Wechsel, kein Wandel

Friedlich, gemütlich: Offenbar hatten die Dänen von diesen doch so liebevoll verwendeten Attributen die Nase voll. Dreimal in Folge wählten sie ein Mitte-rechts-Bündnis nach vorne, das durch eine knallharte Ausländerpolitik mit Blut-und-Boden-Rhetorik auffiel und keine Skrupel bei Militäreinsätzen hatte. Durch das jetzige Wahlergebnis ist dies keineswegs hinfällig. Zwar dürfte Siegerin Helle Thorning-Schmidt die sinnfreien neuen Grenzkontrollen begraben. Aber in Sachen Ausländer, Islam und Militär betonte sie, auf Kontinuität zu setzen. Der Einfluss der Rechtspopulisten, die die bisherige Regierung durch ihre Unterstützung und insofern zu ihren Bedingungen an der Macht hielten, mag schwinden, ihr Erbe bleibt.

Von echtem Wandel kann daher nicht die Rede sein. Die Vielfalt der neuen Mehrheit weckt auch keine Hoffnung auf übermäßige Stabilität, zumal das Land auch ohne Euro und dazugehörige Krise wirtschaftliche Nöte hat. Angesichts hoher sozialer Standards und immenser Arbeitskosten sind Wohltaten nicht mehr zu verteilen. Stattdessen verlangt das linke Bündnis Opfer, etwa dadurch, die Wochenarbeitszeit spürbar zu verlängern. Ein kleines Zeichen, dass in Dänemark die Dünen nicht mehr in den Himmel wachsen, und dass selbst eine linke Regierung ohne unmittelbare Betroffenheit durch Schulden- und Euro-Krise auf Sparkurs und Härte setzt. In Kopenhagen geschieht dies mehr, als es in Deutschland derzeit überlegt wird.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 15.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Unternehmen / Auszeichnungen

    Osnabrück (ots) - Nutzen für alle Der kritisch beäugte Energieversorger verschafft sich mit dem Literaturfestival ein sauberes Image: So könnte man das Kulturengagement von Vattenfall sehen, erst recht, nachdem es nun als preisgekrönt bezeichnet werden darf. Der Preis kommt obendrein von der Industrie selbst. Klassischer Fall von Selbstlob? Natürlich sponsern Unternehmen Kultur, weil sie mit der Öffentlichkeit ...

  • 15.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Libyen / Sarkozy / Cameron

    Osnabrück (ots) - Wie selbstverständlich ohne Merkel Es war ein triumphaler Empfang für Frankreichs Präsidenten Sarkozy und Großbritanniens Premierminister Cameron im befreiten Tripolis. Bezeichnend für den Zustand deutscher Außenpolitik ist dabei die Tatsache, dass wie selbstverständlich Bundeskanzlerin Merkel zu dem historischen Treffen nicht einmal eingeladen war. Die Sieger wollten in Tripolis unter sich sein. ...

  • 15.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Schweiz / Banken / UBS

    Osnabrück (ots) - Unfassbar Ausgerechnet am Jahrestag der Pleite von "Lehman Brothers" platzt bei der Schweizer Großbank UBS diese Bombe! Ein Angestellter soll zwei Milliarden US-Dollar verzockt haben, eine Zahl mit neun Nullen. Nicht nur die Dimension des Betrugs ist unfassbar. Auch die Tatsache, dass dies nach der Finanzkrise und dem ähnlich gelagerten Fall bei der Société Générale noch möglich ist. Die UBS ...