Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Theater
Köln
Osnabrück (ots)
Teure Visitenkarte
Stockhausens "Licht"? Es wäre mehr als peinlich, hätte sich die Kölner Oper die posthume Uraufführung des Kölner Komponisten abjagen lassen. Das kostet allerdings. Oper, Theater, Kultur zum Nulltarif: Man sollte es eigentlich nicht mehr sagen müssen, dass es das nicht gibt. Jedem kommunalen Politiker muss außerdem klar sein, dass die Bühnen unter Tarifsteigerungen, erhöhten Energiekosten und dergleichen mehr stöhnen und permanent an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen.
Trotzdem schaffen Kultureinrichtungen unbezahlbaren Mehrwert für die Kommunen, nicht umsonst segnete der Kölner Rat den Auftritt bei der Weltausstellung in Schanghai ab: Eine Oper macht sich einfach gut als kulturelle Visitenkarte. Ein Millionendefizit darf indes niemand als Marginalie abtun. Schnell ist da von rechenschwachen Kulturträumern die Rede, was ein trotziges Entweder-oder noch erhärtet. Laufenberg muss dokumentieren, dass er sorgfältig gewirtschaftet hat, dann darf er seine Forderungen ableiten. Und dann muss die Kommune entscheiden, welche Kultur sie sich leisten will.
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