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Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Tierhaltung
Antibiotika

Osnabrück (ots)

Schnell handeln

Die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen zwingt zum schnellen Handeln. Noch liegt zwar der Anteil an antibiotikaresistenten Keimen, die mit der Tierhaltung zusammenhängen und zugleich in Kliniken auftauchen, unter fünf Prozent. Dennoch: Schon diese Zahl muss aufrütteln. Nichts wäre schlimmer, als durch Fahrlässigkeit eines Tages erkrankte Menschen nur deshalb in Gefahr zu bringen, weil plötzlich ein Antibiotikum nicht mehr wirkt.

Der Aigner-Plan hat also durchaus seine Berechtigung. Ob er allerdings zum Ziel führt, bleibt dahingestellt. Der Protest von Tierärzten dürfte programmiert sein. Wer will sich schon gern lieb gewonnene Rechte beschneiden lassen? Trotzdem ist es richtig, das sogenannte Dispensierrecht unter die Lupe zu nehmen. Dass Tierärzte, aufgrund einer Regelung aus den 1950er-Jahren, das Apothekenmonopol umgehen und als Arzt zugleich auch die Arznei an Tierhalter verkaufen dürfen, bedarf der genauen Prüfung. Dänemark könnte da als Vorbild dienen. Wichtig wäre jedoch, Land-Tierärzte, die oft genug weite Räume abdecken müssen und mit Bürokratie zu kämpfen haben, nicht noch zusätzlich zu belasten.

Ohne Zweifel trägt die intensive Tierhaltung zur Zunahme des Antibiotika-Einsatzes bei. Weniger wäre womöglich mehr. Selbst große Geflügelproduzenten steuern um. Ihre Strategie: ein neues Aufzuchtkonzept mit dem Etikett "Privathof".

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