Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Schlecker
Osnabrück (ots)
Schlecker braucht Hilfe
Die junge Generation macht Ernst: Nachdem Anton Schleckers Kinder Meike und Lars im vergangenen Jahr mehr Verantwortung im Unternehmen übernommen haben, bauen sie die Drogeriekette jetzt radikal um. Ihr nächster Schritt ist die geplante Schließung von deutschlandweit 589 Filialen. Es geht dabei nicht um Gewinnmaximierung, sondern ums nackte Überleben.
Nachdem Schlecker jahrzehntelang mit schwindelerregenden Wachstumsraten glänzen konnte, zieht mittlerweile die Konkurrenz an den Schwaben vorbei. Dem Konzern geht es nicht gut. Dieses Gefühl beschleicht auch Kunden, die in diesen Tagen in zahlreichen Filialen ihren Einkaufskorb an teils erschreckend leeren Regalen vorbeitragen. Das Unternehmen hat Liquiditätsengpässe bisher allerdings nicht bestätigt.
Sicher ist jedenfalls, dass Schlecker vor der größten Herausforderung seiner rund 40-jährigen Firmengeschichte steht. Die Wende kann der Drogerieriese nur schaffen, wenn die Konzernspitze kräftig investiert, in ein attraktives Sortiment und in eine freundlichere Einkaufsatmosphäre. Das dafür notwendige Geld besitzt Firmengründer Anton Schlecker. Der Patriarch hat allerdings dem Vernehmen nach seinen Kindern zwar das Kommando überlassen, aber nicht sein Vermögen. Die Sanierung und die Sicherung von Arbeitsplätzen können deshalb nur gelingen, wenn jetzt Kunden, Zulieferer und Gewerkschaften Schlecker zur Seite stehen.
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