Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Ärzte
Osnabrück (ots)
Kein Grund zur Panik
Jeder Todesfall ist einer zu viel, ebenso jede schwere Verletzung eines Patienten aufgrund eines ärztlichen Behandlungsfehlers. Die Sicherheitskultur in den Krankenhäusern stetig zu verfeinern bleibt daher eine der wichtigsten Daueraufgaben für das deutsche Gesundheitssystem.
In jüngster Zeit ist schon viel passiert. In den Kliniken beschäftigen sich Ärzte, Pfleger und andere Fachleute systematisch damit, Abläufe zu verbessern und Fehler zu vermeiden. Es wäre daher falsch, Mediziner unter Generalverdacht der Pfuscharbeit zu stellen. Auch das Aktionsbündnis Patientensicherheit warnt zu Recht vor einer Skandalisierung. Dennoch: Nach der offiziellen Statistik sind die Todeszahlen gestiegen. Grund zur erhöhten Angst vor einem lebensgefährlichen Risiko besteht aber nicht. Im Gegenteil: Experten gehen sogar von einer wachsenden Sicherheit in Kliniken aus.
Vielmehr lohnt es sich, die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den gemeldeten Todesursachen genau anzusehen und sorgfältig nach dem Hintergrund für den Anstieg zu fragen. So gibt es mehr kompliziertere Operationen. Und die Zunahme der Todesfälle liegt in der gewandelten Einstellung begründet. Patienten und Angehörige sind mündiger und kritischer geworden: Diagnose- und Behandlungsfehler nehmen sie nicht ungefragt hin. Sie beschweren sich eher als früher, wenn etwas schiefläuft. Das alles erklärt, warum es zur Alarmstimmung keinen Anlass gibt.
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