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Neue OZ: Kommentar zu Rechtsextremismus

Osnabrück (ots)

Wie Blasen aus einem braunen Sumpf

Ein "Verbrechen" nennt NDP-Chef Holger Apfel die zehn Morde der Terrorgruppe NSU, eine "Abartigkeit". In seiner Wortwahl geht der Spitzenfunktionär also mit denen konform, die die rechtsextremistisch motivierten Taten verurteilen, und das sind Gott sei Dank die allermeisten. Wie Blasen aus einem Sumpf aber quellen hier und da Verbindungen zwischen NPD und der kriminellen NSU an die Oberfläche. Es werden immer mehr. Ist Apfels gebetsmühlenartig vorgetragenes Entsetzen also nur ein Lippenbekenntnis?

Die NPD bemüht sich seit Jahren um ein bürgerliches Image. Sie tritt als Retter derer auf, die sich vom Staat im Stich gelassen fühlen, als sozial engagierte Partei mit Verständnis für die Nöte der Menschen. Dem gegenüber steht die aggressive Drei-Säulen-Strategie der Partei: Kampf um die Straße, Kampf um die Parlamente, Kampf um die Köpfe. Systematisch hat sich die NPD hierfür Neonazis und rechtsextremistische Skinheads mit ins Boot geholt. Auch bekanntermaßen Gewaltbereite sind darunter. Dass Partei-Vize Frank Schwerdt Kontakte zum NSU-Kern hatte, passt in dieses Bild. Es ist die letzte braune Kontaktblase, die ans Tageslicht steigt, vorerst. Zudem ist längst bekannt, dass diverse NSU-Unterstützer in der NPD eine ansehnliche Karriere gemacht haben. Ein Sumpf gibt einiges, was in ihm verborgen ist, wieder frei. Nach und nach. Jede neue Blase sollte ein Baustein für einen wasserdichten Verbotsantrag sein.

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