Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Rederecht

Osnabrück (ots)

Auch Rebellen sollten ans Mikrofon

Die geplante Beschneidung des Rederechts für Abweichler im Bundestag mag mit guten Absichten verbunden sein, faktisch jedoch würden die Pläne die Politikverdrossenheit vergrößern. Zwar stellt eine Präzisierung der Geschäftsordnung die Redezeit nicht allein ins Ermessen des Bundestagspräsidenten. Dennoch bleibt der Eindruck vorherrschend, Parteirebellen solle ein Maulkorb verpasst werden.

Ganz frei von Heuchelei ist die Empörung über die Geschäftsordnung aber nicht. Denn schon jetzt ist jede Debattenstunde minutengenau zwischen den Fraktionen aufgeteilt. Daran hat sich jeder Abgeordnete zu halten, auch einer, der mit der Mehrheit seiner Fraktion übereinstimmt. Die Zeit für Abweichler darf nicht dazu führen, dass eine Partei dadurch trickreich künstlich Redezeit für sich herausschlägt. Die Arbeitsfähigkeit des Parlaments mit seinen gut 600 Politikern ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Dennoch: Ein stummer Abgeordneter kann seine Arbeit nicht leisten. Zwar steht im Bundestag das Ergebnis der Abstimmung häufig schon vor der Debatte fest. Dennoch lebt das Parlament von Rede und Gegenrede. Werden Querdenker unterdrückt, fehlen lebendige, kontroverse, spannende Debatten. Abgesehen davon: Käme die Änderung, wären Klagen von Abgeordneten vor dem Bundesverfassungsgericht sicher. Das aber sollten die Fraktionen von Union, SPD und FDP sich und den Steuerzahlern ersparen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 13.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Betreuungsgeld

    Osnabrück (ots) - Ein großer Unfug Die Bürgermeister sind nicht die Ersten, die vor den Folgen des Betreuungsgeldes warnen. Aber sie sprechen aus der Praxis, und das verleiht ihrer Kritik besonderes Gewicht. Sie sprechen für die Städte und Gemeinden, die viel Geld in die Hand nehmen, um das Betreuungsangebot dem Bedarf und dem gesellschaftlichen Auftrag anzupassen. Wenn die Bundesregierung zusätzlich zwei Milliarden ...

  • 13.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu China / Konjunktur

    Osnabrück (ots) - Gute Nachrichten Chinas Wirtschaft hat sich leicht abgekühlt, endlich. Zwar gingen Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt. Mittelfristig ist die Entwicklung im Reich der Mitte aber begrüßenswert. Das liegt an der extremen Dynamik, mit der die Volkswirtschaft des Landes in den vergangenen Jahrzehnten zugelegt hat. Die Entwicklung ist nicht nur erfreulich, sondern verursacht auch große Probleme. Dazu ...

  • 13.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Emden / Lena

    Osnabrück (ots) - Die Hoffnung ist zurück Emden muss jetzt wieder lernen, nach vorne zu schauen. Der Fall Lena hat Deutschland schockiert, und die ostfriesische Stadt tief erschüttert. Bis zum 24. März galt sie als beschaulich und friedlich. Es folgte ein Albtraum. Eine Elfjährige wird nach einem Sexualverbrechen getötet. Eine schlecht ermittelnde Polizei präsentiert der Öffentlichkeit einen Tatverdächtigen, ...