Neue OZ: Kommentar zu Sudan
Südsudan
Konflikte
Osnabrück (ots)
Fahrlässiger Präsident
Als im Juli vergangenen Jahres der Südsudan unabhängige Republik wurde, waren die Sympathien auch international noch aufseiten von Präsident Salva Kiir. Derzeit ist er dabei, den Vertrauensvorschuss zu verspielen.
Zwar hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon gestern zu Recht den Nordsudan aufgerufen, seine Militäraktionen gegen den südlichen Nachbarn zu beenden. Doch Salva Kiir hat kräftig zur Eskalation beigetragen, als er Ölfelder besetzen ließ, die laut internationalem Schiedsgericht in Den Haag dem Norden gehören. Eine inakzeptable Provokation. Daran ändert auch nichts, dass der Präsident des Nordsudans Omar al-Baschir zu den übelsten Schlächtern überhaupt zählt. Viele Grenzziehungen zwischen den Staaten sind noch nicht geklärt. Schon gar nicht die Verteilung der Bodenschätze in den betroffenen Regionen. Doppelt vorsichtig müsste Salva Kiir handeln.
Doch davon keine Spur. Stattdessen reist er nach Peking und versucht die Regierung dort vor den Karren seiner Politik zu spannen. Nicht dumm. Denn China ordnet internationales Recht bekanntlich oft seinen Rohstoffinteressen unter. Gerade in Afrika. Kiirs Kalkül ist aber nicht aufgegangen. Peking hat sich lediglich den müden Appell abringen lassen, alle Beteiligten am Sudankonflikt sollten Ruhe bewahren. Wenn das der neue Kurs der chinesischen Rohstoffpolitik in Afrika ist: Weiter so, Peking.
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