Neue OZ: Kommentar zu Documenta
Osnabrück (ots)
Ort der Zukunft
Sie ist das Weltgedächtnis der modernen Kunst und ebenso gut ihr Labor, ihre Plattform, ihr mediales Hyper-Format: Die Documenta taugt für jeden Superlativ. Denn sie macht nicht allein die kulturelle Bilanz der jeweiligen Gegenwart auf, sondern entwirft auch ein Bild der Zukunft. Die Documenta versöhnt nicht, sie fordert als Werkstatt und Labor, Forschungsareal und Debattenarena. Ein "Museum der 100 Tage" ist dieses Kunstformat schon lange nicht mehr, viel eher schon Passage in ein Leben, dessen Umrisse wir gerade erst zu ahnen beginnen.
Ob Carolyn Christov-Bakargiev eine gelungene Documenta abliefern wird, kann heute noch niemand wissen. Nach der missglückten, weil verzettelten und künstlerisch lauen D 12 von Roger M. Buergel sind die Erwartungen immens. Christov-Bakargiev stellt immerhin radikale Fragen, sie bereiste die Welt, um frische Positionen der Kunst zu finden, kartiert das Kasseler Documenta-Terrain neu. Die Chancen stehen gut für eine gelungene D 13.
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