Neue OZ: Kommentar zu Parteien
Piratenpartei
Internet
Osnabrück (ots)
Glückwunsch zur späten Erkenntnis
So charmant die Idee sein mag, über Bücher, Musik, Fotos im Internet frei zu verfügen: Diese Forderung der Piratenpartei war erschreckend naiv. Künstler müssen Essen, Trinken, Miete zahlen wie jeder andere Mensch auch, und das Geld dafür verdienen sie mit ihrer Arbeit. Und diese Arbeit muss bezahlt werden. So einfach ist das.
Nicht so einfach ist es, den Geldfluss zu regeln. Denn das Internet bietet jede Menge Umwege, auf denen sich Bezahlschranken umgehen lassen. Das heißt: Wer umsonst an neue Songs kommen will, schafft das ohne großen Aufwand. Immerhin haben die Piraten das Bewusstsein für den Missstand geschärft. Was erst allmählich in den Köpfen der Piraten ankommt, ist das Bewusstsein für den Wert von Musik, Texten, Spielen; allem eben, was via Internet vertrieben wird. Dabei müsste es ein erstes Ziel sein, klarzumachen, dass die Schöpfungen von Künstlern einen Wert haben. Auch wenn sie derzeit frei im Netz kursieren mögen.
Daher muss man die Piraten fast beglückwünschen zur Erkenntnis, dass es sich lohnt, mal mit denen zu sprechen, denen das Urheberrecht ihre Existenz sichert, den Künstlern. Die Polit-Neulinge können nur lernen, und ja vielleicht kraft ihrer Kompetenz Bezahlmodelle entwickeln, die auch funktionieren.
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