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Neue OZ: Kommentar zu Finanzen
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Osnabrück (ots)

Schluss mit der Unsitte

Die Bundesregierung macht Druck bei der Finanzmarktregulierung. Im Alleingang will sie den computergestützten Hochfrequenzhandel einschränken. Denn die Vorteile dieser Form des Wertpapierhandels sind geringfügig. Mit dem Hochfrequenzhandel erwirtschaften Banken weltweit keine Umsätze, die entscheidend für den Erfolg des Gesamtgeschäfts wären. Zudem sorgt er immer wieder für erhebliche Börsenturbulenzen. So verstärkten Computer den Absturz des US-Leitindex Dow Jones im Mai 2010 um fast zehn Prozent, nachdem ein Händler einen Tippfehler begangen hatte.

Höchste Zeit also, dieser Unsitte an den Finanzmärkten einen Riegel vorzuschieben. Dass Deutschland dabei einen Alleingang wagt, ist nicht schlimm. Das hat Berlin schon einmal getan, beim Verbot von Leerverkäufen, bei denen Händler Aktien veräußern, die sie sich nur geliehen haben. Der Protest aus den Reihen der Finanzmarkt-Akteure gegen das Verbot war laut. Am Ende jedoch wurde die Reform international kopiert.

Ohnehin hinkt Europa bei der Finanzmarktregulierung hinterher. Das gilt insbesondere mit Blick auf die USA, wo die Obama-Regierung ein gewaltiges Gesetzeswerk geschaffen hat, um Banken an die Kandare zu nehmen. Das betrifft zwar nicht den Hochfrequenzhandel. Wenn die Bundesregierung jedoch auch diesen Bereich angeht und das Börsengeschehen stabilisiert, wird sich das nicht negativ auf den Finanzstandort Deutschland auswirken.

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