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Osnabrück (ots)

Schicksalhafte Entscheidungen

Es gab unzählige EU-Krisengipfel, doch allen Beschwichtigungen der Bundesregierung zum Trotz wird deutlich: Die bisherigen Rettungsmaßnahmen scheinen nicht auszureichen, um die Turbulenzen im Euro-Raum unter Kontrolle zu bringen. Ex-Außenminister Joschka Fischer sieht Europa am Abgrund. Es deutet viel darauf hin, dass er nicht übertreibt, auch wenn sein Lösungsvorschlag grundfalsch ist: Wie Fischer plädieren immer mehr Spitzenpolitiker vor allem in Frankreich und den Südländern für eine ungebremste Schuldenpolitik, für die letztlich Deutschland überwiegend bürgen würde. Das wäre verheerend. Euro-Bonds sind in weiter Zukunft in Europa denkbar, wenn es eine politische Union und national gefestigte Volkswirtschaften geben sollte. Jetzt hätte diese Schuldentherapie jedoch die gleiche Wirkung, als wenn man einem Suchtkranken zusätzliche Drogen verordnen würde.

Die Pleite Griechenlands ist unausweichlich. Die Finanzlöcher Irlands und Portugals sind einkalkuliert. Längst geht es um Spanien. Die großen Banken sitzen dort weiterhin auf einem riesigen Berg fauler Immobilienkredite. Zugleich schmiert die Realwirtschaft ab. So wird die Massenarbeitslosigkeit zementiert. Die Kapitalmärkte strafen das Land ab. Für zehnjährige Anleihen muss Spanien schon fast sieben Prozent Zinsen zahlen. Damit nähert sich die Euro-Krise dem Kern-Europa. Wenn Madrid die Probleme nicht in den Griff bekommt, wird der Kontinent bald vor schicksalhaften Entscheidungen stehen.

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