Neue OZ: Kommentar zu Euro
Spanien
Osnabrück (ots)
Großzügig
Welch generöses Angebot: Bis zu 100 Milliarden Euro an Krediten kann die Regierung in Madrid bei den Euro-Partnern abrufen, um die spanischen Banken aus der Schieflage zu befreien. Überdies werden die damit verbundenen Auflagen auf den Finanzsektor beschränkt und bleiben die Spanier von weiter gehenden Sanierungsvorschriften verschont. So viel Großzügigkeit macht stutzig.
Zu erklären ist sie nur mit den massiven internationalen Warnungen vor allem aus den USA, die als Gefahr für die Weltkonjunktur angesehene Schuldenkrise nicht eskalieren zu lassen. Bankenpleiten in der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone, dieses Schreckensszenario gilt es zu verhindern, weil die Folgen unabsehbar wären.
Hinzu kommt ein brisanter Wahltermin. Am kommen Wochenende gehen die krisengeplagten Griechen erneut an die Urnen. Und es ist völlig offen, wer das Rennen machen wird: Befürworter des bisherigen Sparkurses oder die radikalen Linken, die sich den sogenannten Spardiktaten aus Brüssel nicht länger beugen wollen. Gut möglich, dass die Griechen die Weichen für einen Austritt ihres Landes aus der Euro-Zone stellen. Auch deshalb war es so wichtig, das spanische Problem zu entschärfen. Zwei offene Feuer auf einmal wollte die Euro-Feuerwehr nicht riskieren.
Es bleibt nun Zeit, ein wenig durchzuatmen. Doch schon binnen Wochenfrist könnte der nächste Alarm folgen. Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.
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