Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Konflikte
UN
Osnabrück (ots)
Verantwortungsvolle Kapitulation
Eine bittere, aber verantwortungsvolle Entscheidung hat Generalmajor Mood getroffen, als er die Aussetzung der UN-Patrouille in Syrien anordnete. Ihm blieb keine Wahl, als vor der eskalierenden Gewalt in dem Bürgerkrieg zu kapitulieren.
Die 300 UN-Soldaten sind unbewaffnet und können sich nicht einmal selbst verteidigen, geschweige Zivilisten vor Übergriffen schützen. Sie sahen sich in den vergangenen Tagen immer wieder Angriffen und Aggressionen ausgesetzt. Die Hoffnung, die Beobachter der Vereinten Nationen könnten allein durch ihre Anwesenheit deeskalierend wirken, hat sich zudem als trügerisch herausgestellt. Die Truppen von Diktator Assad schossen ungeachtet der Präsenz internationaler Zeugen die Rebellenhochburgen weiter sturmreif. Und sie werden nun auch morden, wenn sich die UN-Beobachter in Schutzzonen verschanzen müssen.
Die Vereinten Nationen sollten deshalb aufpassen, dass die unbewaffnete Blauhelm-Mission nicht in einem Desaster endet. Das Beste wäre wohl, die UN-Soldaten ganz abzuziehen.
Denn die Gefahr ist groß, dass der Bürgerkrieg in einen internationalen Konflikt ausufert. Das Horrorszenario: UN-Blauhelme werden entführt, massakriert oder bei einem Terroranschlag getötet. Dann könnten sich Amerikaner und Europäer gezwungen sehen, in den Konflikt militärisch einzugreifen. Das wäre jedoch fatal, weil der Westen in Syrien nur verlieren kann.
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