Neue OZ: Kommentar zu Ernährung
Welthungerhilfe
Osnabrück (ots)
Alle drei Sekunden
Die von der Welthungerhilfe präsentierten Spendensummen sind angesichts der schwelenden Euro-Krise erstaunlich. Dass so viele Menschen noch einige Euros lockermachen, obwohl gewiss nicht wenige von ihnen selbst den Gürtel enger schnallen müssen, macht Hoffnung. Darauf nämlich, dass das Gespür für Hilfe angesichts des Leids dieser Welt nicht abhandengekommen ist.
So erleichtert allerdings eine Organisation wie die Welthungerhilfe wegen der Zuwendungen sein dürfte: Die rosige Bilanz kann über den Ernst der Lage nicht hinwegtäuschen. All die Millionen an Euros und Dollars reichen offensichtlich nicht, um den Kampf gegen Mangelernährung effektiv zu führen. Im Gegenteil: Das einst von den UN als Millenniumsziel großspurig angekündigte Versprechen, bis 2015 die Zahl der Hungernden zu halbieren, war Augenwischerei. Der Anteil weltweit ist in den vergangenen Jahren nur minimal gesunken und liegt immer noch bei mehr als 900 Millionen Menschen und damit so hoch wie die Zahl der Fettleibigen. Fast jeder siebte Erdenbürger hat nicht genug zu essen. Jedes Jahr sterben deswegen fast neun Millionen Kinder, Frauen und Männer, nahezu alle drei Sekunden ein Mensch. Nur wenn es gelingt, die Landwirtschaft, insbesondere die Lage der Kleinbauern, weltweit neu zu justieren, besteht die Chance auf Veränderung. Millionenspenden können da nur ein Anfang sein.
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