Neue OZ: Kommentar zu Auto
Opel
Osnabrück (ots)
Bei Opel brodelt es
Knapp 15 Monate ist es her, als nach langen Jahren wieder ein Techniker das Steuer bei Opel in die Hand genommen hat: Karl-Friedrich Stracke. Bei Ingenieuren und an den Fließbändern hoffte man damals, dass die nur kostengetriebenen Entscheidungen von General Motors in Zukunft nicht mehr so streng sind.
Aber was ist seitdem geschehen? Opel produziert nach wie vor rote Zahlen, kostet den Mutterkonzern viel Geld. Der Marktanteil in Deutschland und Europa sinkt kontinuierlich, die Rabatte steigen, ein Teufelskreis. Und jetzt auch noch die Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern, einem anderen europäischen Patienten. Auch bei den Franzosen das gleiche Bild. Ihre Abhängigkeit von den eingebrochenen Märkten in Südeuropa ist immens. Wie sich diese Kooperation entwickelt, steht in den Sternen. Abschreckende Beispiele wie die Liaison Opel/Fiat hätten die GM-Oberen vor dem Engagement bei PSA zurückschrecken lassen müssen.
Bei Opel brodelt es. Das ist an der Reaktion der Bochumer Belegschaft abzulesen, die vor zehn Tagen aus Protest eine Betriebsversammlung verließ, weil ihr Chef sie brüskierte. Gleichzeitig bringen sie sich ein, verzichteten vorerst auf die letzte allgemeine Tariferhöhung in der Metallbranche. Lange wird ihre Geduld nicht mehr reichen, die der Zentrale aber ebenso wenig. Eine Entscheidung muss her.
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