Neue OZ: Kommentar zu EU
Auto
Verkehr
Osnabrück (ots)
Das deutsche Vorbild wäre besser
Wieder einmal scheint die EU-Kommission alles daranzusetzen, sich unbeliebt zu machen. Den Plan, ältere Autos jährlich überprüfen zu lassen, hätte sie jedenfalls besser in der Schublade gelassen. Dies gilt zumal in einer Zeit, in der die EU auf guten Willen in den Mitgliedstaaten und das Vertrauen der Bürger so angewiesen ist wie nie zuvor. Unbestritten gibt es Argumente, die für eine Vereinheitlichung sprechen. Die technische Beanspruchung der Fahrzeuge ist in Belgien nicht anders als in Deutschland, warum sollen sich die Vorschriften unterscheiden? Auch die Idee, Kilometerstände zum Schutz vor Fälschung zu dokumentieren, birgt viele Vorteile.
Klar ist aber, dass ein jährlicher Check für deutsche Fahrer Mehrkosten bedeutet, vom zusätzlichen Zeitaufwand gar nicht zu reden. In einem zwölfjährigen Autoleben müsste ein Wagen acht- statt fünfmal auf den Prüfstand, ohne dass ein Nutzen zweifelsfrei erkennbar wäre. Theoretisch ließe sich das Testen auf eine absurde Spitze treiben: Am allersichersten wäre schließlich der tägliche Besuch beim TÜV. Es gilt also, ein vernünftiges Mittelmaß zwischen Kontrolle, Einheitlichkeit und Alltag zu finden. Jedem Aspekt gerecht zu werden wäre einfach: Die EU sollte die deutsche Praxis auf alle Staaten übertragen und um Kriterien wie den Kilometerstand ergänzen. Das würde vielerorts eine Vereinfachung, mithin eine Entlastung von Kosten und Bürokratie bedeuten und wäre ein Grund, die EU einmal positiv zu erleben.
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