Neue OZ: Kommentar zu Altkleidersammlungen
Kommunen
Osnabrück (ots)
Sinnvoller Einstieg
Warum eigentlich nicht? Was spricht dagegen, dass die Kommunen vom Altkleidergeschäft einen Anteil haben wollen? In Zeiten leerer Kassen ist es sogar sinnvoll, dass sich Kommunen neue Einnahmequellen erschließen. Bei Wertstoffen ist das nicht neu, beim Altpapier etwa ist es ähnlich gelaufen. Und im Unterschied zu kommerziellen Sammlern, die dann dabei sind, wenn Höchstpreise zu erzielen sind, bleiben die kommunalen Entsorger immer am Ball.
Dafür soll ihnen das Kreislaufwirtschaftsgesetz einen gewissen Schutz bieten. Gewerbliche Sammlungen können untersagt werden, wenn sie die Funktionsfähigkeit der kommunalen Sammlungen gefährden. Das macht es den Kommunen leichter, den schwarzen Schafen in der Branche einen Riegel vorzuschieben. Auch wenn sich keiner vormachen sollte, dass unlautere Sammler ganz vom Markt verdrängt werden könnten. Dazu ist das Geschäft derzeit zu lukrativ. Aber es könnte zumindest zur Folge haben, dass sich die Zahl der wild aufgestellten, hässlichen Container verringert.
Das Klagen der gemeinnützigen Organisationen ist verständlich. Sie fürchten Einnahmeverluste. Aber sie geben nur den geringsten Teil der Altkleider an Bedürftige ab und erhalten Geld aus dem Verkauf der Textilien, den kommerzielle Verwerter für sie übernehmen. Wer karitative Einrichtungen weiter unterstützen will, kann deren Container wählen oder Spenden direkt beim Verein abgeben.
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