Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Personalien
Osnabrück (ots)
Ganz nach dem Wunsch der Gremien
Politik und Kunst brauchen einander. Dabei sind sie sich eigentlich spinnefeind. Politik verregelt, Kunst spitzt zu. Da ist der Konflikt vorprogrammiert. Manchmal bricht er offen aus. Der Kölner Opernkrach um Uwe Eric Laufenberg war ein solcher Ausbruch. Mit Laufenberg hat die Kunst die Bataille verloren, und die Politik eine Person nach ihrem Gusto gewählt.
Denn Birgit Meyer wirkt wie die Wunschprojektion aus der aufgeräumten Welt der Gremien. Still, konform, auf Grenzen achtend, die neue Intendantin berührt nicht einmal die Alarmdrähte, die Laufenberg so ungestüm eingerissen hatte. Jedenfalls bedient sie jetzt genau dieses Bild. Oder steht sie nach den ungestümen Angriffen von Elke Heidenreich, die Meyer jede Eignung absprach, noch unter Schockstarre?
Dabei hat natürlich auch Birgit Meyer ihre faire Chance verdient, zu zeigen, was alles in ihr steckt. Einstweilen dominiert jedoch ein fataler Eindruck. Der Fall Laufenberg zeigt, dass Spardruck künstlerischen Träumen die Flügel stutzt. Und dass kulturpolitische Konzepte dem kreativen Individuum Grenzen setzen. Das sind traurige Kölner Signale.
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