Neue OZ: Kommentar zu Familie
Homosexualität
Osnabrück (ots)
Coup der 13
Überraschung in der CDU: Da kommen still und leise 13 ihrer Abgeordneten um die Ecke und verlangen Ehegattensplitting auch für homosexuelle Lebensgemeinschaften. Ein Coup spätestens in dem Moment, in dem die Familienministerin der Forderung zustimmt. Plötzlich muss etwas für die Union eigentlich Undenkbares neu bedacht werden. Noch sträubt sich, wenig überraschend, die CSU. Ihr Widerstand kommt reflexartig, als fürchteten die Christsozialen den Untergang des Abendlandes. Dabei sollen nur auch zwei Männer oder zwei Frauen, die ihr Leben miteinander teilen, ihre Gehälter vor dem Finanzamt zusammenwerfen dürfen und so möglicherweise günstiger besteuert werden.
Das Abendland wird nicht untergehen. Und man wird auch nicht, wie es aus der CSU verlautete, das Splitting-Modell in der Folge etwa auf zusammenlebende Geschwister ausweiten müssen (und somit die Sonderstellung der Ehe weiter untergraben). Wer so etwas befürchtet, hat das Modell Lebenspartnerschaft nicht verstanden. Zwei erwachsene Menschen entscheiden sich, ein Leben lang füreinander einzustehen - es sind dieselben Motive wie die für eine Hetero-Ehe. Unterhalts- und Versorgungspflichten gehören bereits dazu. Es erscheint daher unsinnig, wenn homosexuellen Lebenspartnern die Möglichkeit vorenthalten bleiben soll, vor dem Finanzamt als Leistungsgemeinschaft zu gelten.
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