Neue OZ: Kommentar zu USA
Wahlen
Osnabrück (ots)
Romneys Schachzug
Die letzte offene Frage im US-Wahlkampf ist beantwortet: Paul Ryan begleitet ab sofort den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney. Er soll Vizepräsident der Vereinigten Staaten werden. Bei aller Kritik am peinlichen Auftreten und wankelmütigen Handeln Romneys muss man dem Ex-Gouverneur bescheinigen, einen starken Schachzug vollzogen zu haben.
Denn das Duo Romney/Ryan könnte unterschiedlicher nicht sein. Das heißt, sie ergänzen sich gut: Romney verkörpert einen 65-jährigen, abgehobenen Multimillionär, der eine eher gemäßigte Wirtschafts- und Haushaltspolitik verfolgt und überdies mormonischen Glaubens ist. Ryan ist ein junger, smarter und bodenständiger Abgeordneter, der radikal Ausgaben kürzen will und zudem Katholik ist. Dieses Gespann kann die Gräben der Partei überwinden, und auseinanderdriftende Wählerschichten ansprechen.
Zugleich steht nun fest, dass der Wähler vor Alternativen steht. Denn Präsident Barack Obama und Vize Joe Biden betreiben nicht nur eine Politik höherer Ausgaben, und höherer Schulden, mit dem Ziel höherer steuerlicher Belastung der Reichen. Die Demokraten sind auch international anerkannt. Romney und Ryan haben keinen außenpolitischen Plan. Stattdessen fand ihr erster Auftritt vor einem Kriegsschiff statt. Amerika steht vor einer Richtungsentscheidung.
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