Neue OZ: Kommentar zu Energie
Verbraucher
Osnabrück (ots)
Reif für Recycling und Müllhalde
Wie man es auch dreht und wendet: Ähnlich wie einst bei der Einführung der Gurtpflicht wird sich ohne Vorgaben beim Auswechseln einer Heizung oder bei der Gebäudesanierung nur wenig bewegen. So abwegig ist deshalb die Idee im nun bekannt gewordenen Referentenentwurf nicht, die Deckung eines Anteils am Wärmebedarf durch erneuerbare Energien vorzuschreiben.
Sehr viel wird aber davon abhängen, das energiepolitisch Notwendige nicht rigoros zu diktieren. Die Kombination mit einem finanziellen Anreiz hilft gewiss manchem Zaudernden auf die Sprünge. Zu klären ist jedoch der Umgang mit denjenigen, die nicht so viel auf der hohen Kante haben. Eine Abwrackprämie für alte Öl- und Gasheizungen könnte sich als nützliches Steuerungsinstrument bewähren. Die bisherige Austauschquote von unter drei Prozent pro Jahr reicht jedenfalls nicht. Sie ist vielmehr ein Beleg dafür, wie fahrlässig schleppend die Sanierung von Altgebäuden bislang betrieben wird.
Wer in Erinnerung an Nebenwirkungen der Pkw-Abwrackprämie zusammenzuckt, sollte bedenken: Anders als bei den teils noch brauchbaren Autos, die seinerzeit nur der Prämie wegen verschrottet wurden, sind die meisten alten Heizungen tatsächlich reif für Recycling und Müllhalde. Das Ende der gierigen Energiefresser ist unabdingbar für den Erfolg der Energiewende. Und ein Impuls für Handwerk und Industrie, erst recht, wenn die Zeiten wieder schlechter werden.
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