Neue OZ: Kommentar zur CD
Osnabrück (ots)
Wer braucht noch die CD?
Schon einmal hat die Musikbranche die Möglichkeiten der neuen Technik bös unterschätzt: bei der Einführung der CD. Im euphorischen Schub über die neuen klanglichen Möglichkeiten hatten die Plattenproduzenten glatt übersehen, dass sie mit dem digitalen Medium die Voraussetzungen für die perfekte Kopie ohne Qualitätsverluste geschaffen hatten. Was die Musikliebhaber weidlich nutzten.
Jetzt zeichnet sich der Beginn einer neuen Ära ab: die der Downloads und Streams. Virtuelle Speicher in der Cloud, Download- und Streaming-Portale machen die CD als Trägermedium entbehrlich: Was die Klangqualität angeht, kann die Musik aus dem Netz längst mit der von CD konkurrieren. Und dem iPod ist es egal, ob der neueste Song von CD oder per Download auf den Speicher kommt.
Vor diesem Hintergrund wirkt es fast starrköpfig, wenn die Verantwortlichen in der Musikindustrie auf einen Marktanteil der CD von über 80 Prozent verweisen: Denn das Hörverhalten junger Menschen deutet die Umkehr an. Sicher wird die CD nicht ganz verschwinden. Aber die Zeit der großen Blüte ist vorbei.
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