Neue OZ: Kommentar zu Airbus
Osnabrück (ots)
Höhenflüge und Turbulenzen
Krise? Welche Krise? Kaum eine Branche hat solche Wachstumsperspektiven wie die zivile Luftfahrt. Weil die Wirtschaft global immer enger zusammenarbeitet und der Wohlstand in großen Schwellenländern steigt, wächst auch die Zahl der Fluggäste und damit der Bedarf an neuen Maschinen. Aktuell reichen die Auftragsbestände für sechs bis sieben Jahre. Wo gibt es so etwas schon?
Auch im Reich von Airbus und Boeing ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Jeweils rund 600 Jets werden beide Flugzeugbauer in diesem Jahr ausliefern. Immer wieder werden spektakuläre Aufträge gemeldet. Doch meist klafft zwischen Listenpreis und gezahlter Kaufsumme eine große Lücke. Vor allem bei Großaufträgen sind in der Regel satte Rabatte von einigen Dutzend Prozent üblich.
Hinzu kommen massive Probleme bei Entwicklung und Bau der technisch immer anspruchsvolleren Maschinen. Pleiten, Pech und Pannen treffen Airbus genauso wie Boeing. Die Folge: Mehrkosten in Milliardenhöhe und lange Durststrecken bis zum Überschreiten der Gewinnschwelle. So wird Airbus frühestens 2015 erstmals beim Verkauf eines Superjumbos A 380 schwarze Zahlen schreiben.
Es gibt weitere Sorgen. Noch machen Boeing und Airbus das große Geschäft unter sich aus. Was aber ist, wenn die aufstrebenden Chinesen mitmischen? Auch diese Aussicht zeigt: Die Höhenflüge der Branche werden nicht frei von Turbulenzen sein.
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