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Neue OZ: Kommentar zu Syrien

Osnabrück (ots)

Außer Kontrolle

Dass der syrische Bürgerkrieg über die Landesgrenze hinwegschwappt und die Türkei nun im Nachbarland militärisch eingreift, ist womöglich der erste Schritt zum gefürchteten Flächenbrand in der Region. Westliche Politiker hatten vor einem Ausbreiten des Konflikts gewarnt. Die Tragik: Die Angst davor galt stets als Argument dafür, nicht zu intervenieren. Jetzt muss die Welt erkennen, dass das Pulverfass Nahost trotz der Zurückhaltung hochgehen könnte.

Schlimmer noch: Die Lage eskaliert nicht nur trotz, sondern wegen dieser Tatenlosigkeit. Bisher sind die UN kläglich daran gescheitert, im Syrien-Konflikt irgendetwas zu bewegen. Die Versuche, diplomatischen Druck auszuüben, verpuffen wirkungslos, solange sich Russland und China schützend vor das Assad-Regime stellen.

Nun ist die internationale Empörung darüber groß, dass die syrische Armee es wagt, Ziele auf der türkischen Seite der Grenze anzugreifen. Denn diese neue Situation könnte den NATO-Bündnisfall bedeuten. Die nervösen Reaktionen westlicher Politiker zeigen, wie angespannt die Lage ist. Niemand will diesen Bündnisfall - würde er doch bedeuten, sich im syrischen Chaos die Finger schmutzig machen zu müssen.

So unwahrscheinlich ist dieses Szenario erschreckenderweise aber nicht. Zwar hat die syrische Regierung den Zwischenfall bedauert. Doch wer will diesen Krieg noch kontrollieren?

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