Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Rohstoffe
Handel
Osnabrück (ots)
Wachsende Risiken
Deutschlands zweitgrößter Agrarhändler Agravis rechnet mit steigenden Lebensmittelpreisen. Das ist erstens ärgerlich für die Verbraucher. Zweitens gibt die Prognose Anlass, grundsätzlich über die Preisbildung für Agrarrohstoffe nachzudenken.
Die Preise richten sich längst nicht mehr nur nach Angebot und Nachfrage. In der globalisierten Weltwirtschaft spielen auch internationale Entwicklungen eine Rolle: So wird sich die Jahrhundertdürre im Mittelwesten der USA auch auf die Maispreise in Europa auswirken. Hinzu kommt die Vielzahl an Spekulationsgeschäften.
Diese Einflüsse lassen die Marktpreise für Weizen, Mais oder Soja immer stärker schwanken. Am härtesten trifft das Entwicklungsländer. Dort wächst das Hungerproblem. Dabei hilft es wenig, die Schuld dafür einseitig den Spekulanten zu geben, wie es vor allem Entwicklungshilfeorganisationen tun. Zwar vergrößern auch solche Geschäfte das Problem - und die Politik sollte hier stärker regulieren. Zu einer ehrlichen Debatte zählt aber auch, über klimapolitische Ziele zu reden oder über unsere Konsumgewohnheiten. Mit einfachen Lösungen ist dem Problem steigender Lebensmittelpreise nicht beizukommen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell