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Neue OZ: Kommentar zu Katharina Wagner

Osnabrück (ots)

Chance verpasst

Haben da wirklich zwei Arbeitsweisen nicht zueinandergepasst? Oder ging es um den kalkulierten Bruch, für den nur noch ein Vorwand gesucht wurde? Katharina Wagner hat lieber Probenpläne beklagt, als Wege in das künstlerische Wagnis zu finden. Ihre Absage wirkt für den Außenstehenden inszeniert - und das nicht nur deshalb, weil der Chefin der Bayreuther Festspiele die Gala für den Autobauer offenbar wichtiger ist als das renommierte Opernhaus. Katharina Wagner gab hier ganz einfach ihrem wichtigsten Sponsor den Vorzug. Taktik siegte über Kunst.

Das ändert nichts daran, dass die Opernchefin in Buenos Aires eine Chance zur künstlerischen Erneuerung des Wagner-Kosmos ausgelassen hat. Die auf sieben Stunden eingedampfte Fassung hätte Möglichkeiten eröffnet, den "Ring" in neuer Weise auf seine Substanz hin zu befragen. Die Ergebnisse dieser Arbeit hätten auch dem Geschehen auf dem Grünen Hügel frische Impulse geben können. Dort fehlt es an Erneuerung. Die wird aber gebraucht, damit Sponsoren auch morgen noch Ja zu Bayreuth sagen.

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