Neue OZ: Kommentar zu Parteien
FDP
Niedersachsen
Osnabrück (ots)
Nur ein Burgfrieden
Dieses Ergebnis war wichtig für Philipp Rösler. Jeder Wert unter 80 Prozent hätte in der FDP bundesweit zu Unruhe geführt. Als Parteichef bei miserablen Umfragen und mangelhafter Außenwirkung den Rückhalt im eigenen Landesverband zu verlieren wäre des Schlechten zu viel gewesen. So aber war die vergangene Woche eine gute für Rösler. Zu Beginn konnte er die Ergebnisse des Koalitionsausschusses erklären, die inzwischen als Erfolg der FDP anerkannt sind. Zum Abschluss wählten ihn die Niedersachsen ohne Murren an die Spitze ihrer Landesliste.
Freilich kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es um einen Burgfrieden geht. Fliegt die FDP im Januar aus dem Landtag in Hannover, wird es nicht nur dort mit der Ruhe vorbei sein. Die Liberalen haben nicht vergessen, dass sich Rösler als Gesundheitsminister überfordert gab, im Wirtschaftsressort aber ebenfalls blass blieb und angekündigt hat, in wenigen Jahren politisch ohnehin auszusteigen. Dass er aus dieser Sicht heraus schnell unterschätzt wird, hat Rösler früher häufig geholfen, inzwischen verpufft der Effekt. Denn auf Dauer zählen Seriosität und Leistung, gekoppelt mit dem Aufbau einer loyalen Hausmacht. Koketterie wirkt hingegen nur kurzfristig.
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