Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Pflege
Osnabrück (ots)
Lesenswerter Report
Es lohnt sich, den "Pflegereport 2012" genauer anzuschauen, die gestern vorgestellte Studie enthält bemerkenswerte Aussagen zu einem wichtigen Bereich der Sozialpolitik, der eine Dauerbaustelle bleiben dürfte. Die differenzierten Zahlen zu den Ausgaben für die Pflegebedürftigen bestätigen erneut, dass die Pflegeversicherung stets nur eine Teilkaskoversicherung sein kann.
Überraschend ist, wie hoch die Kosten für langjährige Pflege sind. Daher gilt es für alle Beschäftigten, sich so früh wie möglich mit dem Thema zu befassen. Nur so lässt sich Vorsorge betreiben, um nicht in die Armutsfalle zu tappen. Auch darüber hinaus enthält der Report wichtige Erkenntnisse. Zu Recht bemängeln die Experten, dass noch immer ein neuer Begriff der Pflegebedürftigkeit fehlt, der zur Ablösung der bisherigen Pflegestufen führen soll. Dies ist ein Manko im Pflege-Neuausrichtungsgesetz, das zum Jahreswechsel in Kraft tritt. So bleibt es nur ein vorläufiges Gesetz mit unzureichenden Übergangsregelungen.
Richtig ist auch die Feststellung, die 2010 eingeführten Pflegenoten seien kaum aussagekräftig. Wenn jedes zweite Heim mit 1,2 oder besser bewertet wird, ist das wenig informativ. Zu kritisch fällt indes die Bewertung der privaten Zusatzversicherungen aus. Sie sind zumindest ein erster Schritt, um die Pflegekosten zu bewältigen. Bisher zahlt der Staat dafür keinerlei Förderung. Dass sich das von Januar an ändert, ist daher ein Fortschritt.
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