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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
Kriminalität
Korruption

Osnabrück (ots)

Vertrauensverlust größter Schaden

Das krisengeschüttelte Griechenland steckt noch tiefer im Korruptionssumpf als zuvor. Diese Nachricht kommt keineswegs überraschend. Denn wenn die Zeiten schlecht sind, blüht das alte Krebsgeschwür Korruption, der Feind jeder Volkswirtschaft, geradezu auf. Der Versuchung, sich etwas durch Vorteilsnahme illegal hinzuzuverdienen, können in der Rezession noch weniger Menschen widerstehen. In der Not ist sich jeder eben selbst der Nächste.

Diese Reaktion ist zwar menschlich verständlich, allerdings für die Gesellschaft eine Katastrophe. In der Verwaltung, in der Justiz und im Gesundheitswesen führt Bestechlichkeit zu hohen materiellen Schäden. Ein weitaus größerer Schaden allerdings ist der Verlust von Vertrauen, in Beamte, Richter und Ärzte. Wer kann noch sicher sein, rechtzeitig operiert zu werden, wenn jemand anderes bevorzugt wird, der finanziell vorgesorgt hat?

Gerade Politiker stehen häufig in Verdacht, von einer Lobby geschmiert zu werden. Nur glasklare Transparenz kann den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Peer Steinbrücks Nebenverdienste etwa haben zu einem großen Aufschrei vor allem aus der Regierungskoalition geführt. Daraufhin hat der SPD-Kanzlerkandidat rigoros seine Honorarliste offengelegt. Doch anstatt nun für eine Neuregelung bei den Nebentätigkeiten zu sorgen, wird die Angelegenheit verschoben. Kein gutes Vorbild, erst recht nicht für Griechenland.

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