Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea
Osnabrück (ots)
Nicht länger wegsehen
Es ist eine neue ernste Provokation: Ungeachtet aller Warnungen testet Nordkorea weiter Raketen - ein klarer Verstoß gegen die UN-Resolution 1874, die solche Starts verbietet. Zu Recht, denn es liegt auf der Hand, dass Nordkorea nicht allein danach strebt, Satelliten ins All zu schießen. Eindeutig geht es bei jedem Raketentest auch darum, militärische Macht auszubauen. Und was wäre da eindrucksvoller als ein System, das Atomwaffen tragen kann, und dies viele Tausend Kilometer weit bis in die USA hinein?
Einmal mehr zeigt sich, dass Sanktionen das Regime in Nordkorea nicht beeindrucken. Obwohl Hunderttausende seiner Landsleute hungern, setzt auch der neue Herrscher Kim Jong Un auf Aufrüstung. Das Ziel ist klar: Kim will aus einer Position der Stärke heraus mit den USA verhandeln, deren Soldaten nach wie vor an der Grenze zu Nordkorea stehen.
Der Zeitpunkt der neuen Machtdemonstration ist aus Sicht des Nordens perfekt gewählt. In Washington steht Präsident Obama vor seiner zweiten Amtszeit, in Japan wird in wenigen Tagen das Parlament gewählt, in Südkorea kurz darauf der Präsident. Da ist höchste Aufmerksamkeit garantiert.
Wenn es überhaupt einen Ausweg aus der Krise gibt, dann führt er über Peking. Die Chinesen als asiatische Vormacht dürfen nicht länger die Augen verschließen, wenn es um Nordkorea geht. Stattdessen müssen sie endlich alles tun, um das Regime in Pjöngjang in die Schranken zu weisen.
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