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Neue OZ: Kommentar zu Staatsoper Unter den Linden

Osnabrück (ots)

Unter Generalverdacht

Würde sich ein Privatmensch beim Bau eines Eigenheims so verkalkulieren wie die Bauherren bei der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden - er würde nie in sein Haus einziehen. Nun ist ein Opernhaus kein Privat-Bungalow, und wer mal einen Altbau restauriert hat, weiß, welche Überraschungen und Kostenfallen lauern.

Aber in die Restaurierung der Linden-Oper fließen jede Menge Steuergelder, genauso wie in den Neubau des Berliner Flughafens oder in die Elbphilharmonie. Bei all diesen Projekten sind Kosten explodiert, haben sich die Eröffnungstermine ins Ungewisse verschoben - besser kann man Politikverdrossenheit nicht schüren.

Mehr noch: Kommunen, die auch nur über den Bau eines Bushäuschens nachdenken, müssen Bedenken ausräumen, deren Ursache anderswo liegt. Denn jede öffentliche Baugrube steht mittlerweile unter dem Generalverdacht, zum Euro-Grab zu werden. Da mögen die Argumente für einen Bau noch so gut sein - die Angst vor der Kostenexplosion kann sie alle entkräften.

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